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weiterlesenKiel. Der Sport war schon immer das prägende Thema in ihrem Leben. Und er wird es bleiben – auch nach Renate Meyers Rücktritt. 50 Jahre lang war sie Übungsleiterin der Gymnastikabteilung im Kieler Turnverein (KTV). „Sport gehört einfach mit zum Leben“, sagt die 77-Jährige. Ein Leben ohne könne sie sich gar nicht vorstellen.
So prägend wie der Sport selbst war für das Leben der ehemaligen Arzthelferin auch der Beitritt zum KTV vor 65 Jahren. Gemeinsam mit Freundinnen „trainierten wir eifrig und waren in den nächsten Jahren sehr erfolgreich“, erinnert sich Renate Meyer. Sie nahm an Landesmeisterschaften teil. Siege im Kunstspringen reihten sich an Erfolge im Synchronschwimmen. Aber das reichte der ehrgeizigen Sportlerin nicht. „Nur Schwimmen war zu wenig Training“, sagt Meyer, und so habe sie zusätzlich an Gymnastikübungen für die Schwimmabteilung gefeilt. 1970 übernahm sie die Leitung der Frauengymnastikstunden, organisierte Ausflugsfahrten. Im Jahr 2000 übernahm sie zusätzlich den 2. Vorsitz des KTV.
Was ihr am besten an der Ehrenarbeit im KTV gefallen habe? „Dass man sich immer wieder Neues überlegen muss, damit die Leute am Ball bleiben.“ Ach – und ihr Mann natürlich. Den hatte sie im Verein kennengelernt. Vor 20 Jahren verstorben, war Jochen Meyer wie Renate ein begeisterter Sportler – wie im Übrigen die gesamte Familie.
Die ganze Familie ist sportbegeistert
Jochen Meyer als Sportmediziner und Vizeweltmeister im Segeln, die Tochter Nicola Sportlehrerin und Triathletin, der Sohn Moritz Triathlet und Strandsegler, der Schwiegersohn Bernd Lange unter anderem als ehemaliger Leiter des Uni-Sportforums ein bekannter Name in der Kieler Sportwelt. Und auch die Enkel sind in die sportlichen Fußstapfen getreten.
Auch die vielen durch den Sport gewonnen Freundschaften schätzt Renate Meyer ganz hoch. Früher habe es in den Vereinen noch mehr Gemeinschaft gegeben. „Da war Vereinsleben noch angesagter“, sagt sie. „Man kannte sich besser – auch durch die vielen Feste. Zum Beispiel den jährlichen großen Ball im Kieler Schloss. Aber heute gehen die Leute lieber ins Fitnessstudio.“ Ende März wurde Renate Meyer offiziell verabschiedet und mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Zuvor hatte sie bereits die bronzene, silberne und goldene Verdienstnadel erhalten.
Unendlich viel Engagement habe Meyer während all der Jahre gezeigt, so der 1. Vorsitzende des KTV Jörg Möller. „Immer wenn auch neben der Vorstandsarbeit jemand gebraucht wurde – sie war immer eine der ersten, die sich gemeldet haben“, sagt Möller. „Da war sie sich auch nicht zu schade, mal die Halle durchzufeudeln.“ Bei allem sei sie immer freundlich und zuvorkommend gewesen. Eine weitere wichtige Leistung Meyers möchte Möller nicht verschweigen: „Renate Meyer hat zusammen mit ihrem Mann in den 80ern die Herzsportabteilung des KTV gegründet, eine der ersten in Schleswig-Holstein.“
Der Rücktritt von ihren Ehrenämtern beim KTV sei ihr nicht schwergefallen. Eher empfinde sie es als Erleichterung, sich nicht mehr ständig neue Übungen ausdenken zu müssen. „Und außerdem habe ich eine gute Nachfolgerin mit Elena Schachmeier“, so Meyer. „Und ich bleibe dem Verein treu als Sportlerin.“ Mit Schwimmen sei für sie noch lange nicht Schluss. Denn was wäre ein Leben ohne Sport?Sven Raschke, Kieler Nachrichten, 12. April 2022.
Sven Raschke, Kieler Nachrichten, 12. April 2022
Quellenangabe: Kieler Nachrichten vom 13.04.2022, Seite 31